Wer in Kryptowährungen investiert oder damit handelt, muss die Einkünfte daraus selbst versteuern. Denn anders als bei einem Arbeitslohn oder bei Zinseinkünften führt beim Handel von Kryptowährungen kein Arbeitgeber bzw. keine Bank die Steuern von deinem Gewinn ab. Das heißt: Du musst zwingend eine Steuererklärung ausfüllen. Und in dieser deine steuerlichen Einkünfte angeben!
Wichtig dabei: Nicht die Umsätze müssen berechnet werden, sondern der steuerliche Gewinn. Und noch etwas ist bei Kryptowährungen entscheidend: Die Regeln des Steuerrechts müssen richtig auf alle gemachten Trades angewendet werden.
Der Steuerreport
In der Anlage für das Finanzamt ist am Ende nur eine einzige Zahl, und die Information mit was gehandelt wurde, einzutragen. Damit das Finanzamt dies nachvollziehen kann, lohnt es sich, einen Report über alle gemachten Trades einzureichen. Das ist vor allem dann sehr sinnvoll, wenn bei der Berechnung der Einkünfte ein Fehler passiert ist. Denn selbst wenn der Report einen Fehler beinhaltet, liegt die Verantwortung dafür, diesen zu entdecken, beim Finanzamt – und nicht bei dir. Also zum Beispiel wenn du dir bei der Jahresfrist nicht sicher bist und deshalb manche Trades falsch beurteilst.
Wenn du diese Trades jedoch richtig und komplett in deinem Steuerreport angegeben hast, bist du in der glücklichen Situation, dass das Finanzamt später den Steuerbescheid nicht mehr anpassen kann. Und zwar auch dann, wenn der Fehler irgendwann entdeckt wird.
Ebenso bei der rechtlichen Beurteilung: Falls sich die Rechtslage ändert, der Report jedoch abgegeben wurde und alle Daten beinhaltet, bleibt der Steuerbescheid bestandskräftig und kann nicht mehr geändert werden. Das heißt: Es ist nicht nur wichtig, die Gewinne richtig zu berechnen, sondern auch einen korrekten und detaillierten Report abzugeben.
Wenn du die Steuererklärung erstellt und ans Finanzamt geschickt hast, dauert es meist mehrere Wochen bis sie bearbeitet wird. Erst dann kannst du mit einem Steuerbescheid rechnen, der die Einkünfte aus Kryptowährungen enthält. Aber Achtung: Da die Einkünfte aus dem Trading noch nicht versteuert sind, wird es oftmals zu einer Steuernachzahlung kommen.
Steuerhöhe
Die Steuer bemisst sich nach deinem persönlichen Steuersatz. Als Faustregel lässt sich sagen: Der Steuersatz für Einkünfte aus Kryptowährungen entspricht dem auf der Lohnbescheinigung. Du kannst also mit dem gleichen Prozentsatz rechnen wie bei Einkommensteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Was du aber beachten solltest: Mit zunehmenden Einnahmen steigt auch der Steuersatz.
Je mehr du also durch Kryptotrading zusätzlich verdient wird, desto höhere Steuern werden fällig (auch für andere Einnahmen, da sich insgesamt dein Steuersatz erhöht).