24. August 2023Comments are off for this post.

Steuerliche Aspekte des Staking von Kryptowährungen

Viele haben uns nach der steuerlichen Handhabung beim Staking von Kryptowährungen gefragt. Wir wollen uns in diesem Artikel ausschließlich mit dem Staking der privaten Vermögensverwaltung beschäftigen, also Staking auf der Exchange oder mit einem Anbieter oder auch Defi-Staking und nicht mit dem Betreiben einer eigenen Staking Node, dies ist anders zu besteuern. Das Thema ist recht komplex, es folgt ein vereinfachter Überblick darüber, wie es in vielen Steuerrechtsgebieten gehandhabt wird.

Grundlagen des Staking:

Beim Staking hinterlegt man seine Kryptowährungen in einem Smart Contract, um Belohnungen, sogenannte Staking Rewards, zu erhalten. Nehmen wir als Beispiel Ethereum (ETH) – obwohl die Erklärung für alle Kryptowährungen gilt.

  • Transfer in den Staking Contract: Wenn Sie ETH in einen Staking Contract verschieben, handelt es sich dabei nicht um ein steuerpflichtiges Ereignis. Es ist so, als würde man die ETH einfach von einem Wallet zum anderen übertragen. Es ist wichtig, die genaue Reihenfolge der Bewegungen (first-in-first-out) zu beachten.
  • Erhalt von Staking Rewards: Diese Belohnungen werden in dem Moment besteuert, in dem sie Ihnen zugeschrieben werden – zum aktuellen Marktwert. Je nach Blockchain können die Belohnungen in sehr kurzen Zeitabständen oder in längeren Abständen (z.B. täglich) ausgezahlt werden. Es könnte sinnvoll sein, tägliche Summen für die Steuerberechnung zu verwenden, insbesondere wenn die Auszahlungen sehr häufig sind.

Verkauf von Staking Rewards:

Das Hauptanliegen hier ist, was passiert, wenn man diese Staking Rewards später verkauft und warum es so riskant ist, wenn man dabei einen Verlust erleidet.

  • Innerhalb der Einjahresfrist: Falls Sie die Rewards innerhalb eines Jahres nach dem Erhalt verkaufen und dabei einen Verlust erleiden, müssen Sie beachten: Sie müssen den ursprünglichen Wert der Rewards als "sonstige Einkünfte" versteuern. Der Verlust aus dem Verkauf wird jedoch in einem anderen "steuerlichen Topf" berücksichtigt, nämlich bei den privaten Veräußerungsgeschäften. Sie können diesen Verlust nur dann steuerlich absetzen, wenn Sie auch Gewinne aus anderen privaten Veräußerungsgeschäften haben und nicht direkt mit den steuerpflichtigen Einnahmen des Staking verrechnen.
  • Außerhalb der Einjahresfrist: Falls Sie die Rewards nach mehr als einem Jahr verkaufen, sind jegliche Gewinne steuerfrei. Das bedeutet aber auch, dass Sie Verluste steuerlich nicht mehr geltend machen können und sie damit auf der eventuell sehr hohen Steuer sitzen bleiben. Nicht selten kommt es vor, dass die Steuer für die Staking Rewards höher ist als der Restwert der damals erhaltenen Coins.

Risiken und Überlegungen:

Staking kann steuerliche Risiken bergen. Zum Beispiel könnten die Staking Rewards an Wert verlieren, nachdem Sie sie bereits als Einkommen versteuert haben. Stellen Sie sich vor, Sie erhalten Staking Rewards im Wert von 1.000 Euro, aber bis zum Zeitpunkt des Verkaufs sind sie nur noch 200 Euro wert. Sie müssen trotzdem Steuern auf den vollen Betrag von 1.000 Euro zahlen.

In einem Bärenmarkt könnten einige Kryptowährungen sogar um 90-97% an Wert verlieren, was bedeutet, dass der tatsächliche Wert der Rewards weit unter dem steuerpflichtigen Betrag liegen könnte.

Es ist daher wichtig, die steuerlichen Aspekte des Staking zu berücksichtigen und sich ggf. von einem Fachmann beraten zu lassen.

14. August 2023Comments are off for this post.

Besteuerung von ICOs und SAFTs: Was Sie wissen müssen!

Heute befassen wir uns mit der Besteuerung von Initial Coin Offerings (ICOs) und ihrem Nachfolger, den Simple Agreements for Future Tokens (SAFTs). ICOs erlebten ihren Höhepunkt im Jahr 2017, bevor rechtliche Probleme sie etwas in Verruf brachten. In der Folge entwickelten sich andere Modelle wie SAFTs, die steuerlich jedoch ähnlich behandelt werden.

Was sind SAFTs?

SAFT steht für Simple Agreement for Future Tokens. Es handelt sich wörtlich um eine vereinfachte Vereinbarung für Tokens, die erst in der Zukunft existieren werden. Dies ähnelt stark dem Konzept eines ICOs und weist viele Ähnlichkeiten auf.

Besteuerung von SAFTs und ICOs

Bei der Besteuerung von SAFTs und ICOs gilt grundsätzlich das Prinzip des Kaufs und Verkaufs und damit die Regelungen zum privaten Veräußerungsgeschäft. Wichtig ist hierbei die einjährige Spekulationsfrist: Hält man die erworbenen Coins oder Tokens länger als ein Jahr, kann ein eventueller Gewinn steuerfrei realisiert werden.

Ein wesentlicher Unterschied zu regulären Krypto-Trades ist jedoch, dass die Jahresfrist bei ICOs und SAFTs bereits mit dem Abschluss des Kaufvertrags beginnt. Bei SAFTs gibt es in der Regel einen konkreten Vertrag, dessen Unterzeichnungsdatum als Anschaffungszeitpunkt und somit Start der Jahresfrist gilt.

Bei ICOs gibt es oftmals keinen formellen Kaufvertrag, dennoch kann der Zeitpunkt der Zahlung als Anschaffungszeitpunkt gewertet werden. Der Vorteil dabei ist, dass die steuerfreie Phase schneller erreicht werden kann, da die Anfangszeit, in der die Tokens noch gar nicht existieren und gehandelt werden, bereits zur Jahresfrist zählt.

Tracking der ICOs und SAFTs

Um den Überblick zu behalten, wenn die zukünftigen Coins oder Tokens schließlich ausgegeben werden, gibt es verschiedene Tools. Üblicherweise legt man dafür ein ICO- oder SAFT-Wallet an. In diesem Wallet verzeichnet man den tatsächlichen Kauf, also das Datum des Vertrags oder der Zahlung, gegen die zukünftigen Tokens mit einer manuellen Transaktion.

Wenn die Coins dann tatsächlich auf ein echtes Wallet eingezahlt werden, macht man aus dieser Einzahlung einfach einen Transfer von der ICO bzw SAFT-Wallet in die echte Wallet. Juristisch gesehen werden sie nur aus dem ICO- oder SAFT-Wallet, dem fiktiven Wallet, in das echte Wallet transferiert. Ab dann gibt es die echten Coins.

Die Besteuerung von ICOs und SAFTs unterscheidet sich also vor allem durch den Anschaffungszeitpunkt von der Besteuerung regulär gehandelter Tokens. Dieser frühe Start der Haltefrist kann jedoch einen steuerlichen Vorteil bieten, da die steuerfreie Phase schneller erreicht werden kann.

Zu Beachten bei Verlusten: Hier kann eine fehlerhafte Darstellung bei dem der Kauf erst mit dem Zufluss der Coins gebucht wird dazu führen, dass Verluste die eigentlich bereits außerhalb der Jahresfrist und damit nicht abziehbar sind trotzdem vom Tool noch abgezogen werden. Dies stellt eine Steuerverkürzung da.

3. August 2023Comments are off for this post.

SEC gegen Ripple: Auswirkungen auf das deutsche Steuerrecht

Wer die Auseinandersetzung zwischen der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) und der Kryptowährung Ripple nicht mitbekommen hat, war in den letzten Jahren nicht wirklich aktiv im Kryptowährungsraum. Nun liegt endlich ein Urteil vor – nach einem sehr langen und komplexen Gerichtsverfahren.

Die SEC ist zuständig für alles, was mit Wertpapieren – auf Englisch "securities" – zu tun hat. Diese sind sehr genau definiert und reguliert. Eine zentrale Frage des Verfahrens war, ob Ripple und damit auch viele andere Kryptowährungen unter die Zuständigkeit der SEC fallen und als Wertpapiere eingestuft werden. Gary Gensler, Leiter der SEC, behauptete stets, dass dies der Fall sei.

Das Urteil und seine Folgen

Um diese Frage zu klären, wurde der sogenannte Howey-Test angewandt, ein rechtlicher Test, der aus mehreren Fragen besteht. Für Ripple wurde dieser Test nun endlich durchgeführt. Die Antwort ist nicht so eindeutig, wie wir es gerne hätten, aber im Großen und Ganzen sieht es so aus, als ob Ripple kein Wertpapier ist. Dies wird wahrscheinlich ähnlich auch für viele andere Kryptowährungen gelten.

Die SEC hat in der Vergangenheit auch viele Krypto-Börsen, Kraken und Coinbase, verklagt, weil sie ohne die entsprechenden aufsichtsrechtlichen Genehmigungen Wertpapiere verkauft haben. Nun scheint es jedoch, dass ein Schritt in die richtige Richtung gemacht wurde. Ripple hat insgesamt 200 Millionen Dollar in den Rechtsstreit investiert und diese Investition scheint sich gelohnt zu haben: Der Kurs von Ripple hat sich am Tag des Urteils fast verdoppelt.

Auswirkungen auf das deutsche Recht und Steuerrecht

Wie wirkt sich dieses Urteil nun auf das deutsche Recht und insbesondere das Steuerrecht aus?

Wenn Sie als Privatperson XRP in Ihrem Portfolio haben, fragen Sie sich wahrscheinlich, ob dieses Urteil in den USA auch Auswirkungen auf Ihre Steuersituation in Deutschland hat. Das Urteil hat ergeben, dass XRP kein Wertpapier ist. Das hat für Deutschland jedoch keine Aussagekraft. Unabhängig vom Urteil wir in Deutschland davon aus, dass es keine Veränderungen in der steuerlichen Behandlung von XRP gibt.

Obwohl in Deutschland die Frage, ob es sich bei Kryptowährungen um Wertpapiere handelt, nicht so präsent war, ist das Urteil eine Bestätigung, dass Kryptowährungen keine Wertpapiere sind.  Die Frage, ob Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen als Kapitalerträge zu versteuern sind, wird damit in Deutschland nicht beeinflusst, bisher ist aber nicht davon auszugehen..

Insgesamt kann dieses Urteil als ein weiterer Meilenstein in der Regulierung von Kryptowährungen angesehen werden.

25. Juli 2023No Comments

Der gewerbliche Kryptohändler: Ein Schreckgespenst für Krypto-Investoren

Der Gedanke daran, vom Finanzamt als gewerblicher Kryptohändler eingestuft zu werden, löst bei vielen Krypto-Investoren Unbehagen aus. Warum genau ist dieses Szenario so gefürchtet und was sind die möglichen Auswirkungen? In diesem Beitrag gehen wir auf diese und andere Fragen ein.

Warum ist das Problem so groß?

Falls das Finanzamt Sie als gewerblich tätig einstuft, bedeutet dies, dass sich viele steuerliche Regelungen für Sie ändern. Die einjährige Haltefrist und die Freigrenzen fallen weg. Sie müssen mehr Bürokratie bewältigen, zusätzliche steuerliche Anmeldungen durchführen und zusätzlich Gewerbesteuer zahlen.

Niemand möchte gerne als gewerblicher Kryptohändler gelten, wenn die Kryptowährungsgeschäfte auch im Privatvermögen durchgeführt werden können. Insbesondere die einjährige Haltefrist in Deutschland ist sehr vorteilhaft, und wenn diese wegfällt, können je nach Trading-Verhalten sehr negative Auswirkungen entstehen.

Die schwierige Unterscheidung: Gewerblich, oder nicht?

Das Gesetz macht tatsächlich eine Unterscheidung zwischen gewerblicher und nicht-gewerblicher Tätigkeit, allerdings ist diese Definition sehr allgemein und nicht so einfacheindeutig abzugrenzen. Kriterien wie "Teilnahme am allgemeinen gewerblichen Verkehr" und "Gewinnerzielungsabsicht" sind nicht nur auf Gewerbetreibende zutreffend, sondern auch auf private Anleger.

Da die Definition so unklar ist, hat es in der Vergangenheit zahlreiche Gerichtsurteile zu diesem Thema gegeben - ob zu gewerblichen Goldhändlern, Kunsthändlern, Grundstückshändlern oder Oldtimerhändlern. Die festgelegten Grenzen sind dabei extrem unterschiedlich. Eins haben die Urteile aber gemeinsam, es geht immer um die Frage, welche Abgrenzungskriterien man anwenden muss für etwas das ich privat mache, ab wann wird es zu einem Business. Die endgültige Einordnung liegt beim Finanzamt, was die Situation noch komplizierter macht.

Kryptohändler und die Gewerblichkeit

Im Kryptobereich explodiert die Anzahl der Transaktionen in kürzester Zeit. Ein paar Käufe und Verkäufe hier, das Verschieben einiger Werte dort - und schon sind Hunderte oder sogar Tausende von Transaktionen innerhalb eines Jahres angehäuft.

Glücklicherweise hat das Bundesfinanzministerium (BMF) in einem Schreiben aus dem letzten Jahr klargestellt, dass die Voraussetzungen des gewerblichen Wertpapierhändlers auf Kryptohändler angewendet werden sollen.

Die Rechtsprechung zu gewerblichen Wertpapierhändlern

Die Rechtsprechung in diesem Bereich ist häufig aufgrund von Versuchen entstanden, Verluste aus dem Aktientrading abzusetzen. Diese waren im Privatvermögen nicht möglich, daher haben einige Leute behauptet, sie seien gewerbliche Aktienhändler und könnten daher Verluste besser absetzen. Ähnliches könnte für Krypto-Investoren gelten, die hohe Verluste verzeichnen.

Für die meisten Anleger ist es allerdings eher nachteilig und aufwendig, als gewerblich eingestuft zu werden. Wichtige Kriterien, die das Finanzamt in diesem Zusammenhang bewertet, sind unter anderem Fremdfinanzierung (also das Investieren mit Geld von anderen oder mit Darlehen) und die berufliche Eignung.

Auch die Einrichtung eines "bankentechnischen Gewerbes" kann eine Rolle spielen. Haben Sie ein Büro für Ihr Trading, Analysten angestellt und professionelle Tools im Einsatz? Haben Sie vielleicht sogar hohe Ausgaben für Analysen und Experten? Dann sollten Sie zusammen mit einem Steuerberater die mögliche Gewerblichkeit genau prüfen.

Glücklicherweise hat das BMF-Schreiben aus dem letzten Jahr für etwas mehr Klarheit in diesem Bereich gesorgt. Für die allermeisten Kryptohändler besteht nun kein Risiko mehr, als gewerblich eingestuft zu werden. Es lohnt sich jedoch immer, sich bei Unsicherheiten von einem Steuerexperten beraten zu lassen.

11. Juli 2023No Comments

Gehaltszahlungen in Kryptowährungen: Was bedeutet das steuerlich für Sie?

Die Auszahlung des Arbeitslohns in Kryptowährungen mag extrem cool und innovativ klingen. Aber was bedeutet das eigentlich steuerlich für Sie? Ist es möglicherweise sogar günstiger? Könnten Sie dadurch sparen? Schauen wir uns das genauer an.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Gehaltszahlungen in Deutschland

In Deutschland bestimmt die Gewerbeordnung, dass Gehälter grundsätzlich in Euro ausgezahlt werden müssen. Es gibt jedoch Ausnahmen: Wenn Sie im Ausland arbeiten, kann Ihr Arbeitgeber Sie in einer entsprechenden anderen Fiat-Währung bezahlen.

Die Frage ist jedoch: Wann sind Gehaltszahlungen in Kryptowährungen zulässig? In El Salvador beispielsweise, einem Land, das Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel anerkannt hat, wäre das möglich. Aber wie sieht es in Deutschland aus?

In Deutschland gibt es Möglichkeiten, dass der Arbeitgeber zumindest einen Teil des Gehalts in Krypto auszahlt. Allerdings müssen sowohl die Lohnsteuer als auch die Sozialversicherungsbeiträge in Euro abgeführt werden. Eine Ersparnis ist also nicht möglich.

Gehaltszahlungen in Kryptowährungen und steuerliche Pflichten

Die Auszahlung des Gehalts in Kryptowährungen führt zu keiner Änderung Ihrer steuerlichen Pflichten. Die Lohnsteuer und die Sozialversicherungsbeiträge müssen in Deutschland abgeführt werden, egal ob Ihr Arbeitgeber im Inland oder im Ausland sitzt. Dies gilt sogar, wenn Sie für ein Blockchain-Projekt oder eine dezentrale autonome Organisation (DAO) ohne physischen Sitz arbeiten.

Die Kryptowährungen, die Sie als Gehalt erhalten, gelten steuerlich als Anschaffungen. Das bedeutet, sie werden mit dem Wert in Ihr Portfolio eingebucht, für den Ihr Arbeitgeber sie besteuert hat.

Der Verkauf von Kryptowährungen

Wenn Sie die erhaltenen Kryptowährungen verkaufen oder verwenden, realisieren Sie eventuell einen Gewinn oder einen Verlust, abhängig vom aktuellen Kurs. Sie müssen dann diesen Differenzbetrag versteuern. Hierbei gelten dieselben Regeln wie beim Kauf von Kryptowährungen: Die einjährige Haltefrist und die Freigrenzen sind weiterhin anzuwenden.

Sonderregelungen und Ausnahmen

Es gibt Sonderregelungen, falls Sie für ein Blockchain-Projekt arbeiten und in dem eigenen Coin oder Token des Projekts bezahlt werden. Diese sind jedoch sehr komplex und werden in diesem Artikel nicht behandelt.

Kleinbeträge könnten möglicherweise als steuerfreie Sachbezüge ausgezahlt werden, wenn es sich beispielsweise um Beträge bis zu 50 Euro handelt. Hier gibt es unterschiedliche Meinungen, ob Kryptowährungen als Sachbezüge gelten können. Während Tank- und Essensgutscheine darunter fallen, gibt es auch Meinungen, die beispielsweise eine Auszahlung in Gold ausschließen. Daher sollte diese Frage im Zweifel zwischen Arbeitgeber und Finanzamt geklärt werden.

Fazit

Gehaltszahlungen in Kryptowährungen mögen innovativ und zukunftsweisend sein, steuerlich gesehen bringt dies jedoch keine Vorteile. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen sich dennoch mit den entsprechenden steuerlichen Aspekten auseinandersetzen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen.

21. Juni 2023No Comments

NRWs Kampf gegen Krypto-Steuerhinterziehung: Was du jetzt wissen musst!

Es ist ein Thema, das gerade durch die deutschen Medien rollt, einschließlich renommierter Plattformen wie Spiegel, FAZ und Wirtschaftswoche, ganz zu schweigen von zahlreichen Kryptomagazinen. Nordrhein-Westfalen hat sich kürzlich eine umfangreiche Datensammlung von einer der großen Kryptobörsen in Deutschland durch ein Sammelauskunftsverfahren geben lassen. Aber was bedeutet das genau und was sollte man als Betroffener tun?

Was ist passiert?

Nach einer Sammelauskunft hat die Steuerfahndung NRW vermutet, dass durch den Service dieser Kryptobörse Steuerhinterziehung begangen wird. Trotz anfänglichem Widerstand der Börse musste sie auf gerichtlichen Beschluss hin schließlich die Daten herausgeben.

Nun wird NRW die erhaltenen Daten auswerten und die relevanten Daten an die jeweiligen Bundesländer weitergeben, die ihrerseits die Daten ihrer Bürger auswerten werden. Dabei werden die Daten der Exchange mit den bereits vorliegenden Daten der Steuererklärungen abgeglichen.

Was bedeutet das für die Steuerpflichtigen?

Für viele Steuerpflichtige könnte dies unangenehme Post bedeuten, da es wahrscheinlich ist, dass nicht alle Transaktionsdaten den Finanzämtern vollständig vorliegen. Dies könnte dazu führen, dass Gewinne nicht berechnet werden können, auch wenn Kryptowährungen über ein Jahr gehalten wurden und somit zurecht nie in einer Steuererklärung angegeben wurden, könnte dies zu Nachfragen führen.

Aufgrund eines im letzten Jahr veröffentlichten Schreibens des BMF und eines Urteils des Bundesfinanzhofes ist klar, dass Kryptowährungen der deutschen Steuerpflicht unterliegen. Deshalb ist es keine Überraschung, dass NRW genau jetzt aktiv wird.

Was kannst du tun, wenn du betroffen bist?

Es wurde nicht bekannt gegeben, welche Daten herausgegeben wurden und welche Kryptoplattform betroffen ist. Daher kann die Bandbreite der betroffenen Daten stark variieren. Es könnte sich nur um Anmeldedaten handeln, aber es könnte auch um Transaktionsdaten oder allgemeine Trading-Informationen gehen. Ebenso ist nicht bekannt, aus welchen Jahren die Daten stammen.

Wenn du glaubst, dass du betroffen bist, sollte dein erster Schritt sein, einen auf das Thema Strafrecht und Kryptowährungen spezialisierten Anwalt zu kontaktieren und mit ihm eine Selbstanzeige zu starten. Dies ist die einzige Möglichkeit, eine hohe Geldstrafe und evtl. sogar eine drohende Haftstrafe zu vermeiden. Selbst mit einer Selbstanzeige gehen allerdings Steuernachzahlungen, Zuschläge und Zinsen auf die verzögerte Steuerzahlung einher.

Was erwartet uns in der Zukunft?

Wir bei Pekuna gehen davon aus, dass dies nur der Anfang ist und dass künftige Regulierungen wie z.B. die EU-Regulierung DAC 8 und das Crypto Asset Reporting Framework (CARF) der OECD, noch viel größere Auswirkungen haben werden. Für alle, die einmal eine KYC-Prüfung bei der Anmeldung an einer Exchange durchlaufen haben, wird dieses Thema früher oder später relevant sein.

Einige Worte zur Steuerfahndung NRW

Die Steuerfahndung NRW ist berühmt-berüchtigt für den Kauf von Daten, auch aus dem Ausland und von Whistleblowern, und hat damit bereits für Aufsehen gesorgt. Es gab sogar Fälle, in denen sie Millionen für diese Daten ausgegeben hat und dafür Kritik einstecken musste.

Warum gibt es eine Pressemitteilung zu diesem Thema?

Es scheint, als würde die Finanzverwaltung versuchen, die Betroffenen dazu zu bringen, Selbstanzeigen zu machen, um straffrei aus der Angelegenheit herauszukommen. Bei früheren Ankäufen von Daten CDs unter anderem aus der Schweiz und Liechtenstein kam es zu steuerlichen Mehreinnahmen von Milliarden Euro für den Staat, viel davon auch aufgrund der durchgeführten Selbstanzeigen.

Wir stehen an der Schwelle einer neuen Ära der Krypto-Regulierung. Es bleibt abzuwarten, wie diese Änderungen die Krypto-Landschaft prägen werden. Bleibt mit Pekuna auf dem Laufenden, wir werden das Thema weiterhin genau beobachten.

Das wird bestimmt nicht das letzte mal sein, dass wir zum Thema Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Kryptowährungen schreiben.. Wer sich nach dem Lesen dieses Artikels entschließt, seine Daten für die Vergangenheit aufzuräumen, kann sich gerne bei uns melden und somit professionelle Hilfe ins Boot holen. 

14. Juni 2023No Comments

MiCa-Regulierungen: Einführung in die Krypto-Regulierung der EU – Wie wirkt sich das auf Privatpersonen aus?

Die Einführung von MiCa wird zweifellos Auswirkungen auf die Kryptoindustrie in der EU und auch weltweit haben. Hier sind einige der möglichen Effekte:

1. Verbesserter Verbraucherschutz: 

MiCa zielt darauf ab, den Verbraucherschutz im Kryptomarkt zu stärken. Durch klare Regeln und Vorschriften sollen die Risiken für Verbraucher reduziert werden. Kryptodienstleister müssen bestimmte Standards einhalten, um ihre Dienstleistungen anbieten zu können, was letztendlich das Vertrauen der Verbraucher stärken könnte.

2. Erhöhte regulatorische Harmonisierung: 

Mit MiCa wird eine einheitliche Regulierung für Krypto-Vermögenswerte in der gesamten EU eingeführt. Dies könnte dazu beitragen, regulatorische Fragmentierung zu verringern und den grenzüberschreitenden Handel mit Krypto-Vermögenswerten zu erleichtern. Unternehmen müssen sich nicht mehr mit unterschiedlichen nationalen Regeln auseinandersetzen, sondern können sich auf eine einheitliche Regelung verlassen.

3. Rechtliche Klarheit und Sicherheit:

 Die Einführung von MiCa soll Klarheit und Rechtssicherheit für Krypto-Vermögenswerte schaffen. Unternehmen wissen nun, welche Vorschriften sie einhalten müssen, um ihre Dienstleistungen anzubieten. Dies könnte dazu beitragen, Unsicherheiten und rechtliche Risiken zu reduzieren, was wiederum die Entwicklung neuer innovativer Lösungen fördern könnte.

4. Auswirkungen auf Kryptodienstleister: 

Kryptodienstleister wie Börsen und Verwahrer werden von den MiCa-Regulierungen stark betroffen sein. Sie müssen nun Lizenzen beantragen und bestimmte Anforderungen erfüllen, um ihre Dienstleistungen anbieten zu können. Dies könnte zu höheren Betriebskosten und bürokratischen Hürden führen. Kleine und neue Akteure könnten es schwerer haben, mit den neuen Anforderungen Schritt zu halten.

5. Auswirkungen auf Privatperson

In Bezug auf Privatpersonen bedeutet dies, dass Steuerbehörden möglicherweise leichteren Zugang zu Informationen über Kryptotransaktionen haben werden. Es wird erwartet, dass die Einhaltung steuerlicher Verpflichtungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen strenger überwacht wird. Dies wird dazu führen, dass Steuerbehörden das Thema viel besser überwachen können. Daher ist es für Privatpersonen von großer Bedeutung, die steuerlichen Auswirkungen von Kryptowährungen zu verstehen und ihre steuerlichen Verpflichtungen zu erfüllen. Die Regulierung durch MiCa macht es möglich, dass die Nachvollziehbarkeit einfacher und transparenter wird, sowohl für Privatpersonen als auch für die Behörden, die diese Transaktionen nachvollziehen können. Gleichzeitig sollten Privatpersonen jedoch auch auf mögliche steuerliche Änderungen und Anforderungen achten.

6. Herausforderungen für dezentrale autonome Organisationen (DAOs): 

MiCa führt auch Regulierungen für dezentrale autonome Organisationen (DAOs) ein. Die genaue Abgrenzung von DeFi-Projekten und deren Anwendungsbereich unter MiCa ist jedoch noch nicht vollständig festgelegt. Dies könnte Herausforderungen und Diskussionen hervorrufen, da DAOs oft auf der Grundlage von dezentralen Protokollen und Smart Contracts arbeiten.

Fazit

MiCa stellt eine bedeutende Entwicklung für den Kryptomarkt in der EU dar. Durch die Einführung umfassender Regulierungen werden Verbraucherschutz, regulatorische Harmonisierung und Rechtssicherheit angestrebt. Die Auswirkungen von MiCa werden jedoch von verschiedenen Akteuren unterschiedlich wahrgenommen. Während einige die neuen Regulierungen begrüßen, bestehen auch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Umsetzung von MiCa auf die Kryptoindustrie in der EU tatsächlich auswirken wird.

7. Juni 2023No Comments

Die Besteuerung von Kryptowährungen: So funktioniert es

Ein Leitfaden zur Berechnung der Steuern beim Handel mit Kryptowährungen

Der Handel mit Kryptowährungen hat in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen. Doch neben den potenziellen Gewinnen stellt sich für viele Trader die Frage: Wie berechnen sich eigentlich die Steuern? In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Besteuerung von Kryptowährungen geben.

Der erste Schritt zur Berechnung der Steuer besteht darin, den Gewinn aus dem Verkauf zu ermitteln. Hierfür werden der Verkaufspreis und die Anschaffungskosten berücksichtigt. Doch wie werden die Anschaffungskosten berechnet, wenn man mehrere Coins zu unterschiedlichen Preisen und zu unterschiedlichen Zeiten gekauft hat?

FIFO

Eine wichtige Regel, die bei der Besteuerung von Kryptowährungen Anwendung findet, ist das sogenannte "First in First out" (FIFO) Prinzip. Es besagt, dass die zuerst angeschafften Coins als zuerst veräußert gelten. Da es keine eindeutige Zuordnungsmöglichkeit bei Kryptowährungen gibt, ist es jedoch notwendig, gewisse Annahmen zu treffen.

DEPOTTRENNUNG

Ein weiteres Konzept, das bei der Besteuerung von Kryptowährungen eine Rolle spielt, ist die Depottrennung. Durch die Trennung von Beständen in verschiedenen Depots werden diese unabhängig voneinander betrachtet. So haben Coins, die auf einer bestimmten Exchange verkauft werden, keine Auswirkungen auf Coins, die noch in einem anderen Wallet oder Börse, also einem anderen Depot sind.

Die Kenntnis und Nutzung dieser Regeln kann dir dabei helfen, Ihre steuerliche Situation zu optimieren. Es empfiehlt sich beispielsweise, Coins für langfristige Investitionen auf einem separaten Wallet zu halten und Coins für kurzfristiges Trading auf einem anderen Wallet zu verwahren. Durch diese Vorgehensweise können Sie Ihre steuerlichen Verpflichtungen besser steuern.

Es ist wichtig zu beachten, dass Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen, die über ein Jahr gehalten wurden, in Deutschland steuerfrei sind. Daher ist es von großer Bedeutung, die genauen Anschaffungszeitpunkte und -kosten zu kennen, um die entsprechenden Coins auswählen zu können, wenn Sie einen Trade ausführen möchten.

Die Berechnung der Steuern im Zusammenhang mit Kryptowährungen kann komplex sein. Glücklicherweise bieten die meisten gängigen Tools auf dem Markt bereits Funktionen zur steuerlichen Abbildung an. Diese Tools erleichtern die Prozesse und ermöglichen es Ihnen, sich auf Ihr Trading zu konzentrieren, anstatt sich über die Steuern Gedanken machen zu müssen.

Wenn du jedoch eine aktivere Rolle in der Steuergestaltung spielen möchtest, lohnt es sich, die Regeln genau zu kennen und zu nutzen. Mit der richtigen Strategie kannst du deine Accounts und Investments steuerlich optimieren. Denk daran, dass jeder Trade Auswirkungen auf deine steuerliche Situation haben kann, und informiere dich stets über die steuerlichen Richtlinien in deinem Land.


Bitte beachte, dass dieser Artikel nur allgemeine Informationen zur Besteuerung von Kryptowährungen bietet und keine Steuerberatung darstellt. Für eine individuelle Beratung solltest du einen Steuerexperten konsultieren, der sich mit den spezifischen Steuergesetzen in deinem Land auskennt.

24. Mai 2023No Comments

Gerücht zu Metamask und Steuern: Was wirklich dahinter steckt und was die Zukunft bringen könnte

In einigen Kryptomagazinen kursieren derzeit Schlagzeilen, die suggerieren, dass MetaMask aus steuerlichen Gründen die Kryptowährungen seiner Kunden zurück halten könnte. Als Experten auf dem Gebiet von Steuern und Kryptowährungen haben wir uns diese Behauptungen genauer angesehen und müssen klarstellen: 

Nein, es ist nicht so. In den AGB von MetaMask gibt es zwar einen Absatz, der sich mit Gebühren und Zahlungen für den MetaMask-Service befasst, aber es geht dabei um Umsatzsteuer und ähnliche Abgaben, die MetaMask im Rahmen seiner eigenen Gebühren einbehält. 

Aktuell gibt es keine Hinweise darauf, dass MetaMask die Kryptowährungen seiner Kunden aus steuerlichen Gründen zurückhält. 

Und wenn doch?

Wir möchten eine “was wäre wenn”- Situation betrachten und darüber diskutieren, was passieren könnte, wenn ein Krypto-Serviceanbieter tatsächlich Steuern einbehalten könnte.

Steuern und Kryptowährungen in Deutschland:

In Deutschland unterliegen Kryptogewinne der persönlichen Einkommensteuer. Das bedeutet, dass eine Krypto-Exchange alle Einkommensdaten eines Nutzers kennen müsste, um die Steuern korrekt abführen zu können. In der Praxis wäre dies äußerst schwierig umzusetzen. Es gibt jedoch Stimmen aus der deutschen Krypto-Community, die die Frage aufwerfen, warum das Krypto-Trading nicht der Kapitalertragsteuer unterliegt, da die beiden Themen gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Eine Gesetzesänderung müsste hierfür jedoch durch den Bundestag erfolgen.

Vor- und Nachteile der Kapitalertragsteuer:

Würde das Krypto-Trading tatsächlich der Kapitalertragsteuer unterliegen, gäbe es einen festen Steuersatz von 25 Prozent auf die Gewinne. Dies könnte für die meisten Nutzer positiv sein, da es in vielen Fällen zu einer geringeren Steuerbelastung führen würde. Dies ist auch dann der Fall, wenn der persönliche Steuersatz niedriger ist. Hier gibt es die Möglichkeit, die Steuerlast durch eine individuelle Steuererklärung weiter zu reduzieren und auf die Kapitalerträge den persönlichen Steuersatz anwenden zu lassen. Es gibt bereits andere Länder wie Österreich, in denen ähnliche Schritte unternommen wurden. Die Umsetzung ist jedoch komplex und es gibt Herausforderungen im Zusammenhang mit Ein- und Auszahlungen sowie länderübergreifenden Regelungen.

Die Kapitalertragssteuer auf Kryptotransaktionen hat jedoch auch erhebliche Nachteile, gerade die Jahresfrist würde dann keine Anwendung mehr finden und obwohl sich der Steuersatz reduziert würden aufgrund der sehr viel höheren Gewinne die Steuern bei den meisten wohl höher ausfallen.

Blockchain als Innovation

Man könnte die Idee auch noch weiter spinnen und sich einmal überlegen, ob es möglich wäre die Blockchain als Lösung für den Kapitalertragsteuerabzug zu verwenden und damit Cum cum und Cum Ex Steuerhinterziehungen zu unterbinden.

Eine interessante Möglichkeit wäre die Nutzung der Blockchain-Technologie, um bereits bestehende Finanzprodukte wie Aktien auf einer Blockchain abzubilden, hierfür gibt es mit dem eWPG sogar schon die gesetzliche Grundlage. Die Möglichkeit Kapitalertragsteuer per Smart Contract automatisch abzuführen wäre hier nur der nächste logische Schritt. Dies würde zu mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit führen. Es könnten Smart Contracts genutzt werden, um die Steuerabführung zu automatisieren. Dies hätte das Potenzial, den Prozess effizienter und sicherer zu gestalten. Es ist jedoch erforderlich, dass der Staat diese Möglichkeiten erkennt und entsprechende Systeme implementiert.

Die Diskussion um die Kapitalertragsteuer im Zusammenhang mit Kryptowährungen ist und bleibt spannend.

17. Mai 2023No Comments

ETH Shapella Upgrade: Neue Möglichkeiten und steuerliche Aspekte des Stakings

Das Staking von Kryptowährungen wie Ethereum gewinnt zunehmend an Bedeutung. Doch wie sieht es mit der steuerlichen Behandlung von Staking-Erträgen aus? In diesem Artikel gehen wir genauer auf die Unterschiede zwischen Staking und Forging ein und beleuchten die steuerlichen Aspekte, die mit dem ETH Shapella Upgrade einhergehen.

Ein wichtiger Unterschied besteht zwischen Staking und Forging. Beim Forging wird aktiv an der Blockbildung teilgenommen, und jeder, der eine eigene Staking Node betreibt, wird rechtlich gesehen als Forging-Betreiber angesehen. Wenn hingegen ein Anbieter wie eine Börse (z.B. Exchanges) genutzt wird, spricht man von Staking.

Bei Forging handelt es sich um eine gewerbliche Tätigkeit, die ähnlich dem Mining behandelt wird. Die Einkünfte aus dem Forging werden bei ihrem Zufluss besteuert, inklusive Gewerbesteuer und dem persönlichen Einkommenssteuersatz. Der Verkauf der erzeugten Coins ist zu jeder Zeit steuerpflichtig, es gilt keine einjährige Frist für die Steuerfreiheit. Ein positiver Aspekt ist jedoch, dass bei einem Kurseinbruch Verluste leichter abgesetzt werden können.

Beim Staking hingegen handelt es sich um eine private Vermögensverwaltung und die Einkünfte werden als sonstige Einkünfte behandelt. Beim Verkauf von gestakten Coins handelt es sich um ein privates Veräußerungsgeschäft. Die Versteuerung erfolgt beim Zufluss der Erträge als sonstige Einkünfte. Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) schreibt hierzu: "Die erlangten Einheiten einer virtuellen Währung sind mit dem Marktkurs zum Zeitpunkt der Anschaffung anzusetzen."

Warum ist der Verkauf steuerpflichtig? Laut BMF liegt ein Tausch vor, bei dem temporär auf die Nutzung einer virtuellen Währung verzichtet wird. Indem man diese hinterlegt, tauscht man die Nutzung gegen andere Kryptowährungen ein. Dieser Tausch ist steuerpflichtig.

Eine wichtige Unterscheidung liegt in der Abgrenzung zwischen privater und gewerblicher Tätigkeit - Forging vs. Staking. Es ist ratsam, sich bei steuerlichen Fragen von einem Fachexperten beraten zu lassen, um die korrekte Einordnung vorzunehmen.

Nun werfen wir einen Blick auf das ETH Shapella Upgrade. Mit diesem Upgrade werden zwei wichtige Verbesserungen vorgenommen: das Shanghai-Upgrade auf der Execution Layer und das Capella-Upgrade auf der Consensus Layer.

Die spannende Neuerung besteht darin, dass erstmalig das Abheben der hinterlegten Coins einer Staking-Nodes auf Ethereum möglich ist. Bisher hatten ETH-Staker keinen Zugriff auf ihre eingezahlten Coins. Mit dem Shapella-Upgrade können sie das Staking auflösen und auf die notwendigen 32 ETH zugreifen.

Doch wie wirkt sich das Shapella Upgrade steuerlich aus? Da der Zufluss der gestakten Coins steuerpflichtig ist, stellt sich die Frage, was genau als Zufluss gilt. Hier gibt es zwei Argumentationen. Die erste besagt, dass mit dem Upgrade der Zufluss beginnt. Die zweite besagt, dass der Zufluss seit Beginn des Stakings kontinuierlich erfolgt. Es gibt bislang keine eindeutige Antwort auf diese Frage, daher ist es wichtig, sich über aktuelle Entwicklungen und Empfehlungen der Steuerbehörden auf dem Laufenden zu halten.

Insgesamt ist das ETH Shapella Upgrade ein bedeutender Schritt für das Staking von Ethereum und eröffnet neue Möglichkeiten für die ETH-Staker.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass Staking eine spannende Methode ist, um Erträge aus Kryptowährungen zu generieren, aber die steuerlichen Aspekte nicht außer Acht gelassen werden dürfen.